Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern.
Tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant
Die Fotografie war bei ihrer Entstehung zumeist zu teuer für den Normalbürger, zur damaligen Zeit dennoch günstiger, als einen Maler mit der Erstellung eines Portraits zu beauftragen. Abgebildet wurde jemand meist zu drei Gelegenheiten: in der Kindheit mit der Familie, mit eventuell bereits toten Geschwistern, ein Bild zur Hochzeit und ein Bild nach dem Tod zur Erinnerung für die Hinterbliebenen. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit und einer hohen Totgeburtenrate in der viktorianischen Zeit, wurden vor allem Kinder post mortem fotografiert.
Beauftrage man früher einen professionellen Fotografen mit der Anfertigung des letzten Bildes, wurde das Foto nun nur mehr im privaten Kreis erstellt, auch weil sich die Fotografie im Laufe der Zeit verbilligte und durch die Berichterstattung in den beiden Weltkriegen der Tod aus der Öffentlichkeit verdrängt wurde.
Teilweise existiert die Totenfotografie noch immer im privaten Bereich, Fotografen gibt es kaum, die die Aufgabe wahrnehmen. Bei meinen Recherchen zum Thema bin ich in Deutschland auf einen einzigen Toten- bzw. Post-Mortem-Fotografen gestoßen: Dr. Martin Kreuels. Weitaus mehr Verbreitung findet die Trauer- bzw. Begräbnisfotografie.
Mit dieser Website schließt sich für mich in meiner Tätigkeit als Berufsfotograf der Kreislauf des Lebens, portraitierte ich bisher lebendige Menschen und dokumentiere damit fröhlichere Lebensereignisse wie Hochzeiten, Schwangerschaften und Taufen, so habe ich mich nun auch der post mortem Fotografie zugewandt, um den verstorbenen Menschen zu würdigen und Erinnerungen für die Hinterbliebenen zu bewahren.